Auswirkungen von COVID-19 auf die Zeitarbeitsbranche

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von Philip
Juni 2020
digitalisierung-recruiting

PwC-Umfrageergebnisse

Jedes Unternehmen der Zeitarbeitsbranche in Deutschland spürt die aktuellen Auswirkungen der COVID-19 Pandemie. Für diese Aussage hätte es vermutlich keine aktuelle Umfrage durch PwC gebraucht, allerdings gibt es starke Unterschiede zwischen den Zeitarbeitsunternehmen. Nachfolgend wird beleuchtet, welche Industriebereiche am stärksten betroffen sind und warum viele die Zeit nutzen um in Digitalisierung und Automatisierung der eigenen Prozesse zu investieren.

Während Unternehmen mit der Spezialisierung auf den Automobil- und Fahrzeugbau ausnahmslos einen massiven Auftragsrückgang zu verzeichnen haben, sind andere Branchen kaum betroffen. Negativ sticht dabei der Automobil- und Fahrzeugbau, gefolgt vom Anlagen- und Maschinenbau heraus. Dabei muss berücksichtigt werden, dass dies eine Verstärkung des bereits bestehenden Trends der letzten Jahre ist. Die Transformation zum Elektroantrieb hatte hier schon vorher zu einer rückläufigen Nachfrage geführt.

„Die Automobilbranche und der Automobilmachersektor sind schon seit 2019 stark rückläufig.“

Branchen die auch während der Corona-Krise konstante Nachfragen nach Zeitarbeitnehmern haben, sind wenig verwunderlich u.a. der Einzelhandel, Pharma/Health-Care sowie Kliniken und Pflegeheime. Dennoch kommt die Studie zum Ergebnis, dass auch Sektoren außerhalb der Automobilbranche den Einfluss von COVID-19 spüren werden. Alle Befragten bestätigen den Einfluss von COVID-19 auf den geschätzten Umsatz in den Jahren 2020 und 2021.

Nur knapp die Hälfte aller Befragten glaubt jedoch, dass nach der Eindämmung von COVID-19 die Zeitarbeitsbranche eine vollständige Erholung erfahren wird. Eine Stagnation der Branche erwarten nach der Eindämmung hingegen 41%.

Was machen Zeitarbeitsunternehmen um sich gegen den wirtschaftlichen Abschwung zu schützen

Am häufigsten als Schutzmaßnahme gegen den wirtschaftlichen Abschwung wurde von knapp 70% der befragten Personaldienstleister die weitere Digitalisierung und Automatisierung von Prozessen genannt. Digitale Prozesse sind kosteneffizienter, steigern in vielen Punkten die Flexibilität und sorgen dafür schneller auf dem Markt agieren zu können. Weitere genannte Maßnahmen sind die Spezialisierung auf Nischen mit hoher Nachfrage und für flexible Kostenstrukturen zu sorgen.

„Wir müssen uns weiter digitalisieren und Prozesse automatisieren. Hier stecken wir noch in den Kinderschuhen. In der Krise ist jetzt Zeit dafür.“

Als weitere Maßnahmen werden die Spezialisierung auf White-Collar-Zeitarbeiter, Anpassungen des Geschäftsmodells und Erweiterung des Serviceangebots genannt. Bei der Veränderung des Geschäftsmodells ergeben sich auf den ersten Blick widersprüchliche Ergebnisse. Zum einen soll die Auswirkung des wirtschaftlichen Abschwungs durch Diversifikation (68%) gedämpft werden, gleichzeitig wollen sich über die Hälfte der befragten Personaldienstleister (52%) weiter spezialisieren.

Beides scheint mit der Hoffnung verbunden zu sein, auf andere Unternehmen und Branchen auszuweichen, bei denen der wirtschaftliche Abschwung nicht durch COVID-19 verschärft wurde.

Die aktuelle Studie ergibt eine erste flächendeckende Aufnahme des IST-Zustands der Personaldienstleister in Deutschland und wagt einen Blick nach vorne. Klar scheint ein zukünftiger Rückgang der Zeitarbeitnehmer in den nächsten 2 Jahren zu sein. Ebenso dass Zeitarbeitsunternehmen, die jetzt nicht die Chance ergreifen sich zukünftig digital besser aufzustellen und flexibler auf die Nachfragen am Markt reagieren können große Schwierigkeiten über die aktuelle Krise hinaus haben werden.

Sich aktuell abzeichnende Veränderungen bei der Arbeitnehmerüberlassung in der Pflege und Fleischindustrie, wurden bei der vorliegenden Studie noch nicht berücksichtigt.

Schlusssatz

Für ein abschließendes Fazit ist es sicherlich noch zu früh, dennoch hilft die aktuelle Studie allen Unternehmen der Zeitarbeitsbranche dabei jetzt wichtige Schutzmaßnahmen zu ergreifen und gestärkt aus der derzeitigen Situation herauszugehen.

Quellenangabe: pwc Zeitarbeitsbranche aktuell 2020 - zum Einfluss von COVID-19


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